Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Ästhetische Bildung fördert die individuelle Entfaltung

Zur Verabschiedung der Kunstlehrerin Dorothea Neßelrath nach 18 Dienstjahren am SGL — 09.05.2018

Die Schulleiterin Andrea Meiswinkel bei der Verabschiedung von Dorothea Neßelrath

von Thomas Lieser

Das Fach Bildende Kunst nimmt im schulischen Fächerkanon eine gewisse Sonderstellung ein: Besonderes Ziel ist die ästhetische Bildung der Schülerinnen und Schüler, ein Anliegen, das weit über die direkte Bedeutung des Begriffs hinausgeht. Ästhetische Bildung fördert die individuelle Entfaltung der Kinder und Jugendlichen und zeigt auch in gewissem Sinn eine aufklärerische Dimension.
So zeigt die Auseinandersetzung mit Werken der Bildenden Kunst auch immer eine Auseinandersetzung mit der Welt und den Werten der in dieser lebenden Menschen.
Sich durch die Anfertigung von Kunstwerken zeichnend, malend, plastizierend und konstruierend ein Bild von der Welt zu machen, heißt für die Schülerinnen und Schüler immer auch, sich in Beziehung zu dieser Welt zu setzen und somit auch, diese Welt einer kritischen Reflexion zu unterziehen.
Ein so geschulter, differenzierter Blick auf die Welt fordert auch einen Perspektivwechsel, die Fähigkeit, die Welt mit den Augen der anderen zu betrachten, sich empathisch der Wirklichkeit von unterschiedlichen Perspektiven zu nähern. Ein so verstandener Kunstunterricht öffnet für die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, neben die Sprache als Ausdruckträger die bildnerische Entfaltung zu setzen. So verbindet das Fach Bildende Kunst rational Erfasstes und sinnlich Erlebbares und leistet somit einen unverzichtbaren Beitrag zur ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung der uns anvertrauten jungen Menschen.

Frau Neßelrath hat all dies in ihren 18 Dienstjahren am SGL durch ihre warme, herzliche und menschliche Art in unsere Schule gebracht. Sie hat nicht kritiklos die Welt in all ihren Facetten akzeptiert und mit hoher Empathie den Schülerinnen und Schülern ein Beispiel gegeben, dass durch Achtsamkeit und ästhetische Erfahrung im oben genannten Sinn ein positiver gesellschaftlicher Wandel möglich ist.
Diese Welterfahrung hat sich Frau Neßelrath bei vielen mehrjährigen Auslandsaufenthalten angeeignet, eine Weltläufigkeit, die sie sich auch in dem nun einsetzenden Lebensabschnitt erhalten will.
Danke für die Vermittlung „ästhetischer Werte“ und viel Spaß bei deinen Reisen.