Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

„Ich sehe was, was du nicht siehst…“

Einblick in den Religionsunterricht zum Thema ‚Sexueller Missbrauch‘ — 12.01.2023

Seit vielen Jahren gibt es Berichte von Übergriffen und sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche. Was hier offenkundig wurde, erschüttert und schockiert. Der Religionsunterricht bietet in der Schule einen Ort, um über das Missbrauchsgeschehen zu sprechen. Am 16.01.2023 war dazu der Theologe und Präventionsexperte Thomas Mann (ILF Saarbrücken) zu Gast in unseren beiden katholischen Religionskursen der Jahrgangsstufe 12.
Die Schüler:innen erhielten einen Einblick in die Ergebnisse der sog. MHG-Studie, die 2018 das Ausmaß des Missbrauchs an Minderjährigen in der katholischen Kirche in Deutschland (in dem Zeitraum von 1946-2014) aufzeigte. Besonders erschreckend ist, dass das Ansehen der Kirche mitunter wichtiger schien als das konsequente Aufdecken der Straftaten und das Eintreten für die Betroffenen.
Inzwischen hat man einige Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit gezogen. Dazu gehört, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen oberste Priorität haben muss. In diesem Kontext ist die Präventionsarbeit zu sehen, die inzwischen auf vielen Ebenen geleistet wird. Auch im Religionsunterricht findet sie statt, um Kinder und Jugendliche für die Problematik zu sensibilisieren.
Um dies zu erreichen, legte Thomas Mann den Schüler:innen etliche Fallbeispiele aus den Lebenswelten der Jugendlichen (Schule, Sportvereine, Familie) vor, die gemeinsam eingeordnet und bewertet wurden.

Studien zufolge sind durchschnittlich 1-2 Kinder in jeder Schulklasse von sexueller Gewalt (in der Familie und andernorts) betroffen. Somit ist sexualisierte Gewalt ein Thema, das uns alle angeht. Jede*r von uns ist aufgefordert, genau hinzuschauen:
Wann werden im persönlichen Umgang miteinander Grenzen überschritten?
Wie wird grenzverletzendes Verhalten wahrgenommen und zur Sprache gebracht?
Sexueller Missbrauch gibt es leider an vielen Orten in unserer Gesellschaft. Betroffene sind allzu oft sprach- und hilflos. Sie dürfen damit nicht alleine gelassen werden.
Jeder sollte wissen, wo es Rat und Hilfe gibt:
Nummer gegen Kummer: https://www.nummergegenkummer.de
Hilfe-Portal sexueller Missbrauch: https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/startseite
Internetseelsorge: https://www.internetseelsorge.de

Wichtig: Du entscheidest, wer dir zuhören oder helfen soll. Auch in der Schule sind wir für dich da. Wende dich an die Lehrer:innen deines Vertrauens oder an unsere Schulsozialarbeiterin Frau Ingrid Cieslok-Hell.