Das Logo des Sickingen-Gymnasiums. Dunkelblaues Quadrat mit weißem Schriftzug des Schulnamens in der linken oberen Ecke. Silhouette der Burg Nanstein im Anschnitt unten rechts.

Projektwoche zum Schuljubiläum: Lernen gestern und heute

Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Lernens - von Elisabeth Becker — 26.07.2023

Lernen gestern und heute – unter diesem verkürzten Titel wählten sich 9 Schülerinnen und Schüler
in der Projektwoche ein. Genau genommen hieß es : Lernen gestern, heute und morgen – warum?
Die Idee war, angeregt durch das 150-jährige Schuljubiläum, einen Blick sowohl in die Vergangenheit als auch die Gegenwart und Zukunft zu werfen. Passend dazu waren drei Exkursionen geplant.
Am Montag war zuerst Kennenlernen angesagt, da die Schüler/Innen aus den Stufen 10-12 kamen und auch ich als Leitung nur zwei von ihnen kannte. Es bildeten sich 3er Teams, die sich mit der Vor- /Nachbereitung (Plakaterstellung für die Präsentation am Freitag) der jeweiligen Exkursionstermine beschäftigten und schon vorab etwas Recherche betrieben.

Eine Exkursion führte uns in das Heimatmuseum nach Queidersbach. Hier begrüßte uns der sehr engagierte Museumsleiter Herr Schneider, der seit 50 Jahren dieses Museum geleitet und aufgebaut hat. Entsprechend groß war sein Wissensschatz, mit dem er keine Antwort auf die interessierten Fragen schuldig blieb, sei es zur Frühgeschichte oder der Kunst, Kultur und dem Handwerk der letzten Jahrhunderte. Ein Schwerpunkt war themenbedingt der Blick auf eine Schuleinrichtung des 19.Jahrhunderts. Die Besucher waren begeistert, dass die alten Bücher nicht nur bestaunt, sondern auch angefasst und durchgeblättert werden konnten – was für viele andere Ausstellungsgegenstände auch galt! Wie viel anders war doch der damalige ‚Lehrplan‘: Schönschreiben, Pflanzenkunde, Zeichnen und Mathematik – die Bücher zum Teil in Schreib- und nicht in Druckschrift! Auch über die wesentlich höhere Qualität der ca. 150 Jahre alten Bücher lernten wir etwas: hier wurde wesentlich robusteres Papier als in späterer Zeit verwendet, so dass die ‚Buchschätze‘ sich erstaunlich lange und gut gehalten haben.

Ein bereichernder Vormittag mit Blick in die Vergangenheit, präsentiert von einem älteren , aber im Geiste ganz jung und frisch gebliebenen Gastgeber.
Der Besuch in die Gegenwart ging zu der Einrichtung "TierArt" nach Maßweiler. Warum gerade gibt es dort eine Tierauffangstation? Dieser Frage gingen wir nach.
Das Lernen heute hat sich verändert, man blickt auch über den Tellerrand des Pflichtkanons und fördert auch Kompetenzen über das aktuelle Unterrichtsgeschehen hinaus. Ein Blick hinter die Schicksale von geretteten Raubkatzen zeigte, wie engagierte Pfleger unsachgemäß gehaltenen Tieren hier ein neues, artgerechtes (Tier-Art), Zuhause bieten, wie z.B. der Tigerin Cara, die bei einer Razzia bei der Mafia in einem Privathaushalt aus einem engen Verschlag befreit wurde. Auch die Arbeit bei der lokalen Wildtierrettung , Versorgung und Wiederauswilderung wurde uns anschaulich geschildert. Neue Arten des Lernens über Tiere, die viele nicht oder nur von Zoos oder Bildern kannten und Fakten, wie z.B., dass Pumas schnurren, was gut zu hören war, haben sich sicher allen Besuchern anschaulich eingeprägt…
Die Bunkerführung zu der Ausstellung „Tiere im Krieg“ veranschaulichte besonders die jüngere Geschichte in einem Originalbunker aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, der zuletzt von der amerikanischen Armee genutzt worden ist – Dies erlaubte einen problematisierenden Perspektivwechsel: Nicht der Mensch, sondern das Tier stand im Mittelpunkt.
Die letzte Exkursion führte die Projektgruppe nach Kaiserslautern in das Fraunhofer IESE.
Hier fand der Blick in die Zukunft des Lernens statt. Im Mittelpunkt stand zu Beginn ein kurzer und sehr anschaulicher Vortrag zur KI – niemand dachte, dass alle auf einem großen Bildschirm präsentierten Bilder von Personen künstlich erzeugt worden sind! Eine Diskussion zu weiteren aktuellen und künftigen Entwicklungen folgte. Es schloss sich eine Institutsführung an, die auch zeigte wie Arbeitsplätzte heute schon so wie in naher Zukunft aussehen können: variable Raumelemente, bequeme Sitzgruppen, integrierte Kaffeeküchen, ein institutseigener Fitnessraum und auch ein eigener Kindergarten – Diese Einrichtungen bieten eine Work-life-balance bereits heute und nicht erst in der Zukunft. Im dritten Teil des Besuchs stellten drei Studierende Studienmöglichkeiten in Kooperation mit dem Fraunhoferinstitut vor. Dies waren junge engagierte Menschen auf dem Weg in die Zukunft.
Mit gereichten Snacks und Getränken gestärkt machte sich eine beeindruckte Gruppe auf den Heimweg.

(Elisabeth Becker, Projektleiterin)